Entwicklung der Geriatrie

Die Altersmedizin (Geriatrie von gerios = Alter und iatreia = Heilkunde) beschäftigt sich mit den Erkrankungen von Menschen im fortgeschrittenen Alter.

Während seit langer Zeit bekannt war, dass Säuglinge, Kinder und Jugendliche eine besondere Art der Medizin benötigen (Kinderheilkunde, Pädiatrie), ist die Geriatrie ein noch sehr junges Fach innerhalb des medizinischen Fächerkanons. Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung hat die Bedeutung der Altersmedizin in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Schon der normale Prozess des Alterns, der mit dem Tag der Geburt bei jedem beginnt, bedingt eine Umstellung der Stoffwechselvorgänge in Leber, Niere und dem gesamten Organismus. Damit einhergehend fallen gleichzeitig normale Änderungen in körperlichen Abläufen und körperlichen Belastbarkeiten an. Falls eine oder mehrere Erkrankungen im Laufe des Lebens dazu kommen, wie das bei fast jedem Menschen der Fall ist, spricht man von einer Multimorbidität, d. h. dem gleichzeitigen Vorliegen mehrerer Erkrankungen. Um diesen Besonderheiten gerecht zu werden, wird in der medizinischen Welt zunehmend das Konzept der Altersmedizin angewandt und berücksichtigt. Bei Menschen, die aufgrund der veränderten Stoffwechsellage einer besondere Behandlung bedürfen, reicht es nicht aus, nur gezielt auf ein Organ zu schauen, sondern hier ist ein ganzheitlicher Ansatz unter Berücksichtigung der Behandlung eines Organs und die Auswirkung dessen auf den Rest des Organismus notwendig. Diesem umfassenden medizinischen Ansatz widmet sich die Altersmedizin. Der Geriater ist Spezialist für die vielfältigen Erkrankungen der Menschen im höheren Lebensalter.

Die Festlegung, ab wann eine geriatrische Betrachtung sinnvoll ist, ist nicht nach dem kalendarischen Alter definiert. Das Bundessozialgericht hat im Jahr 2015 im Umkehrschluß festgelegt, auf wen sich die Altersmedizin bezieht. Dabei wurde festgelegt, d. h. dass jeder Mensch unter 60 Lebensjahren nicht altersmedizinisch behandelt werden sollte.

Die neuen medizinischen Erkenntnisse sind von der Politik im Jahre 2015 in Nordrhein-Westfalen erstmals umgesetzt worden, seit dieser Zeit ist es verpflichtend für jedes Krankenhaus festgelegt, das geriatrische Behandlungspotenzial schon in der Notaufnhame zu erfassen. Dieser Aspekt der modernen Medizin findet auch im Lukaskrankenhaus Anwendung. Durch die Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie stellen wir sicher, dass jeder Patient eine geriatrische Behandlung bzw. Beurteilung erhalten kann, der sie benötigt.


Chefarzt Dr. Oliver Franz

Klinik für Geriatrie
Rheinland Klinikum
Lukaskrankenhaus Neuss

Preußenstraße 84
41464 Neuss

Telefon: 02131 / 888-6300
E-Mail: geriatrie@lukasneuss.de