FAQ
Häufige Fragen rund um das Thema Altersmedizin
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland unterliegt einem ständigen Wandel. Die Krankenhäuser haben durch ihren Versorgungsauftrag die Aufgabe, die Bevölkerung bestmöglich medizinisch zu Versorgung. Die Bevölkerung wird zunehmend älter und ältere Menschen haben ein zunehmendes Bedürfnis nach körperlicher und geistiger Fitness bis ins hohe Alter. Die Krankenhäuser passen sich an diese neuen Anforderungen an, so dass es vermehrt zu einer spezialisierten Versorgung in eigens vorgehaltenen Kliniken für Geriatrie in den Krankenhäusern kommt.
Die Geriatrie ist eine neuere medizinische Disziplin, die sich speziell mit den Erkrankungen, die im höheren Lebensalter häufig vorkommen, beschäftigt. Dabei steht nicht nur eine einzelne Erkrankung im Vordergrund, sondern die bei lebenserfahrenen Menschen oft vorhandenen Kombinationen von verschiedenen Erkrankungen, z. B. Diabetes mellitus und Herzschwäche, Schwindel und Gangunsicherheit.
Die historische Entwicklung in der Medizin insgesamt hat bisher bewirkt, dass sich jede Subdisziplin sehr speziell einem eigenen Organ zuwendet. Die Spezialisierung in der Geriatrie besteht darin, diese Einzelbetrachtung zum einem Gesamten zusammen zu fügen und hierbei Prioritäten zu setzen. Oft bedingt eine Behandlung einer Erkrankung eine Verschlechterung einer anderen (z. B. durch eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr bei Nierenerkrankung, wird eine Belastung des Herzens erzeugt).
Der Geriater als Spezialist für den lebenserfahrenen Menschen betrachtet nicht nur diese verschiedenen Krankheitskombinationen, sondern auch die Auswirkung auf die Funktion des betroffenen Menschen. Dabei steht neben der Behandlung dieser Erkrankung die Wiederherstellung der Funktion im Alltag (Selbstständigkeit) im Vordergrund. Deshalb besteht das geriatrische Team nicht nur aus Ärzten einer Fachgruppe, sondern oft aus einer Kombination verschiedener Fachärzte. Darüber hinaus macht die Interdisziplinarität der Geriatrie das besondere Behandlungskonzept aus. Neben speziell geschulten Pflegekräften sind Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Sozialarbeiter, Neuropsychologen und speziell geschulte Mitarbeiter in allen Bereichen für die Gesundung der Patienten notwendig und verantwortlich.
Diese Besonderheiten haben alle Mitarbeiter des Geriatriezentrums NRW in Neuss verinnerlicht.
Die Geriatrie beschäftigt sich nicht nur mit internistischen Erkrankungen, sondern auch häufig mit Erkrankungen auf neurologischem Fachgebiet. Diese Erkrankung, wie z. B. Schlaganfall, Hirnblutung, Schwindel, Gangstörung, Schädigung der langen Nervenfasern (Polyneuropathie), Bewegungsstörung (z. B. Parkinsonerkrankung und ihre Unterformen), Erkrankungen des Gedächtnisses und der Emotionen (Depressionen) treten im Alter häufiger auf als bei jüngeren Menschen. Die häufige Kombination zwischen internistischen Erkrankungen und diesen Erkrankungen aus dem neurologischen Formenkreis, stellen hohe Anforderungen an die ärztlichen Mitglieder des geriatrischen Teams. Im Geriatriezentrum NRW in Neuss ist diese wichtige Expertise sehr gut vorhanden.
Davon profitieren unsere Patienten besonders!
Erfreulicherweise gibt es für die Behandlung in der Geriatrie keine Altersgrenze. Wissenschaftlich nachgewiesen ist, das eine geriatrische Behandlung bei chronisch mehrfach erkrankten Menschen ohne Altersgrenze nach oben wirksam ist. In mehreren Studien konnten die positiven Effekte einer solchen multiprofessionellen, multimodalen Behandlung auch in der Gruppe der über 90jähringen bzw. über 95jährigen nachgewiesen werden.
Dies bedeutet für uns den Ansporn, gerade in dieser Altersgruppe eine intensive Behandlung durchzuführen.
Umgekehrt gilt jedoch, dass das Bundessozialgericht in einem Urteil aus dem Jahr 2015 festgelegt hat, dass jeder Patient, der jünger als 60 Jahre ist, nicht geriatrisch behandelt werden soll. Wir bedauern diese Untergrenze, sind uns jedoch sicher, dass eine enstprechende Beratung bei jüngeren Patienten auch zum Vorteil gereicht.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass geriatrische Medizinunabhängig von Altersgrenzen wirkt!
Bitte zögern Sie nicht uns anzusprechen, sollten Sie weitere Fragen rund um Ihre Behandlung in unserem Geriatriezentrum NRW haben. Frau Eisleben und Frau Ehrentraut freuen sich auf Ihren Anruf.
Chefarzt Dr. Oliver Franz
Klinik für Geriatrie
Rheinland Klinikum
Lukaskrankenhaus Neuss
Preußenstraße 84
41464 Neuss
Telefon: 02131 / 888-6300
E-Mail: geriatrie@lukasneuss.de